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Grenzen im Kundenservice – ein hausgemachtes Problem

Laufen, 03.07.2025
Ein verlässlicher Kundenservice ist heute weit mehr als ein reaktiver Supportkanal – er prägt massgeblich das Kundenerlebnis und wirkt sich direkt auf die Kundenbindung und die Mitarbeitermotivation aus. Trotzdem kämpfen zahlreiche Unternehmen im Alltag mit wiederkehrenden Herausforderungen, die sowohl die Servicequalität als auch die Effizienz beeinträchtigen. Ein genauer Blick auf diese Stolpersteine hilft, mögliche Optimierungspotenziale zu erkennen – und zeigt auf, wie moderne Ansätze unterstützen können.

Wo es im Kundenservice häufig klemmt?

Fehlende Übersicht und Transparenz

Oftmals fehlt dem Kundenservice eine zentrale Sicht auf die Anliegen der Kundinnen und Kunden. E-Mails können in überlasteten Posteingängen untergehen, Service Vereinbarungen existieren nicht oder werden nicht systematisch verfolgt, und der Zugriff auf frühere Anfragen oder Interaktionen ist erschwert. Dadurch geht wertvoller Kontext verloren, was sich direkt auf die Qualität der Betreuung auswirkt.

Verzögerte Reaktionszeiten

Wenn wiederholt die gleichen Fragen gestellt werden und keine standardisierten Antworten oder Vorlagen zur Verfügung stehen, verlängert sich die Bearbeitungszeit unnötig. Ohne eine Priorisierung der Anfragen fällt es zudem schwer, dringende Anliegen zeitnah zu behandeln. In vielen Fällen fehlen auch klare Prozesse, Automatisierungen oder Auswertungsmöglichkeiten, um systematische Engpässe zu erkennen.

Eingeschränkte Kundenerfahrung

Für Kundinnen und Kunden ist es oft unklar, in welchem Bearbeitungsstand sich ihr Anliegen befindet. Auch einfache Fragen können nicht selbständig geklärt werden, weil Self-Service-Angebote oder ein virtueller Assistent fehlen. Das führt zu zusätzlichen Kontaktaufnahmen, mehr Aufwand und reduziert die Servicequalität auf beiden Seiten.

Unzureichende Entfaltung des Mitarbeitendenpotenzials

Wenn ein Grossteil der Zeit für repetitive oder administrative Aufgaben aufgewendet werden muss, bleibt wenig Raum für anspruchsvollere Tätigkeiten oder die persönliche Weiterentwicklung. Die Chance ist gross, dass die Motivation sinkt – und mit ihr die Servicequalität.

Was moderne Lösungen heute leisten können

Aktuelle Serviceplattformen bieten eine Vielzahl von Funktionen, um genau diesen Herausforderungen zu begegnen:

Zentrale Verwaltung von Kundenanfragen

Ein zentrales Ticketsystem bündelt sämtliche Anfragen aus verschiedenen Kanälen (E-Mail, Telefon, Chat, usw.) in einer übersichtlichen Ansicht. So ist klar ersichtlich, wer für welches Anliegen verantwortlich ist, in welchem Status sich ein Ticket befindet und ob bestimmte Fristen gemäss Servicevereinbarung eingehalten werden.

Künstliche Intelligenz im Servicealltag

Moderne KI-Technologien bieten wertvolle Unterstützung im Kundenservice – insbesondere bei sich wiederholenden Aufgaben. So können Anfragen automatisch kategorisiert, priorisiert und dem passenden Team zugewiesen werden. Auch das Erstellen von Antwortvorschlägen, Wissensartikeln oder Zusammenfassungen aus dem gesamten Ticketverlauf gehört dazu. Diese automatisierten Abläufe beschleunigen die Bearbeitung und entlasten das Support-Team im Tagesgeschäft.

Automatisierung und strukturierte Prozesse

Durch intelligente Zuweisungsregeln und automatisierte Abläufe lassen sich Anfragen gezielt und automatisiert an die richtigen Personen oder Teams weiterleiten. Vorgefertigte Antworten oder Textbausteine helfen dabei, Standardanfragen effizient zu bearbeiten. Zudem können Eskalationen und Erinnerungen konfiguriert werden, um die Reaktionszeiten zu verbessern.

Digitale Hilfestellung für Kundinnen und Kunden

Ein strukturierter Wissensbereich sowie ein digitaler Assistent (Chatbot) ermöglichen es, häufige Fragen rasch und selbständig zu beantworten. Dies entlastet nicht nur den Support, sondern bietet den Kundinnen und Kunden einen unmittelbaren Mehrwert.

Zusammenarbeit im Support-Team

Moderne Tools ermöglichen die Zusammenarbeit direkt innerhalb eines Tickets – etwa durch interne Notizen oder die gezielte Erwähnung von Teammitgliedern. Diese werden automatisch benachrichtigt und können sich so rasch in den Austausch einbringen. Die Verknüpfung zusammenhängender Anfragen sorgt zudem für mehr Übersicht und Struktur bei komplexeren Fällen.

Transparente Auswertungen

Mit integrierten Dashboards lassen sich relevante Kennzahlen wie Antwortzeiten, Lösungsdauer oder die Zufriedenheit der Kundschaft auswerten. Trendanalysen helfen zudem, wiederkehrende Muster frühzeitig zu erkennen und gezielte Verbesserungen umzusetzen.

Flexible Integration in bestehende Systeme

Viele moderne Plattformen lassen sich problemlos mit CRM-Systemen, Projektmanagement-Tools oder Collaboration-Software verknüpfen – für einen reibungslosen Datenfluss und effiziente Prozesse.

Mehr Fokus und Motivation im Team

Indem repetitive Aufgaben automatisiert und Prozesse klar strukturiert sind, gewinnen Mitarbeitende wertvolle Zeit für komplexere, beratungsintensive Anliegen. Das steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation im Team – mit positivem Effekt auf die Servicequalität.

Fazit

Die Erwartungen an den Kundenservice steigen – sowohl in Bezug auf Schnelligkeit als auch auf Qualität. Gleichzeitig wird der Alltag für Support-Teams immer komplizierter und komplexer. Umso wichtiger ist es, auf strukturierte Prozesse, moderne Werkzeuge und smarte Automatisierung zu setzen. Wer die richtigen Grundlagen schafft, profitiert nicht nur intern von mehr Effizienz und motivierten Mitarbeitenden, sondern kann auch das Kundenerlebnis nachhaltig verbessern.

 

 

 

 

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